In unserer Pfarrgemeinde Arzl sind viele
wertvolle aus der Barockzeit stammende Kapellen zu bewundern. Sie
zeigen von der religiösen Haltung der Erbauer in den einzelnen
Fraktionen.
Eine wertvollsten und für die Bevölkerung
bedeutsamsten ist die „Maria - Hilf" Kapelle. Sie ist nämlich unsere
Wallfahrtskapelle und war immer ein Ort des persönlichen Gebetes zur
Gottesmutter.
Das schöne Marienbild in der Mitte des Altares
hat die betenden Gläubigen immer angezogen. Das Bild ist eine
Nachbildung des von Lukas Cranach im Dom von Innsbruck aus dem Jahre
1650 stammenden Originals. Die Kapelle trägt im Fassadengiebel die
Jahreszahl „Anno 1670". In dieser Zeit ist die Kapelle erweitert
worden. Die Kapelle ist sicher aus der spätgotischen Zeit errichtet
worden. Das restaurierte Kreuz in der Kapelle stammt aus dieser
Zeit.
Unsere Pfarrkirche hatte lange Zeit eine
gotischen Spitzturm. Erst 1836 wurde er durch einen so genannten
Zwiebelturm umgebaut.
Das Marienbild ist mit einem reich
geschmückten Rahmen umgeben, und wird umgeben von den Altarfiguren
des hl. Sebastian (links) und des hl. Rochus (rechts). Der Imster
Künstler Balthasar Jais hat sie um 1730 geschaffen.
Oberhalb des Marienbildes ist die Krönung
Maries dargestellt. Anstelle des Tabernakels schmückt das „ Prager
Jesuskind" in ein einem reich geschnitzten Schrein den Altar.
Im Antependium (die Tafel unter dem
Altartisch) wird die Erlösung der Armen Seelen dargestellt. In der
Mitte der Kapelle ist das aus dem Ende des 16. Jh. stammende Kreuz
zu sehen; rechts auf dem „leeren" Kreuz sind die Leidenswerkzeuge
der Kreuzigung Jesu angebracht.
Auf der Vorderseite der Kapelle sind in
barocken Medaillons einer allegorischen Darstellung Bilder von
„Gericht" , „Tod" „Hölle" und „Himmel" zu sehen. Das Untergeschoss
der Kapelle diente lange Zeit als Peinhaus.
Durch die vom Denkmalamt beaufsichtigte
Renovierung der Kapelle glauben wir einen Dienst zur Erhaltung der
religiösen historischen Denkmäler in unserer Gemeinde geleistet zu
haben.
Pfarrer Otto
Gleinser
Oktober 2007
Bei den Renovierungsarbeiten an der
Friedhofkapelle wurden im Dachboden bemerkenswerte Votivbilder,
datiert mit 1799 gefunden.
Pfarrer Otto Gleinser gab den Bildern einen neuen Platz im
"Bischofzimmer" im Widum Arzl.
Solche, auf einfachen Holzbrettern gemalte
Bilder waren besonders in der Barockzeit in der katholischen Kirche
häufig verbreitet. Sie sollten immer die Rettung aus einer
Notsituation darstellen und wurden meist mit dem schriftlichen
Hinweis ex voto (lat., wegen eines Gelübdes) versehen.
Bei den in Arzl gefunden Bilder bekommt man vor allem auch den
Hinweis auf die damalige Tracht. |