Pfarrkirche Arzl im Pitztal
geweiht den Bischöfen Ingenuin und Albuin.
Lage der Kirche:
Auf einer Anhöhe am westlichen Ortsrand
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Diverse allgemeine Regelungen der Ortskirche
Arzl Kirchtagsfest der Pfarre Arzl:
Der Namenstag der Schutzheiligen des Kirchtagsfestes der
Pfarre Arzl Maria vom Berge Karmel ist jedes Jahr der 16.
Juli. Das Kirchtagsfest findet nun nach einer einheitlichen
Regelung der Pfarre Arzl immer an diesem Namenstag darauf
folgenden Wochenende statt.
Geschichte:
Zwischen 1336 und 1350 ist die erste
Kirche im romanischen Stil erbaut worden. Es wird berichtet,
dass von einer angeblichen Burgruine auf dem Burgstall die
Steine zum Neubau der Kirche von Arzl verwendet wurden.
Gottesdienste wurden von Imst aus durch so genannte
Gaypriester geleitet. Kirchlich gehörte Arzl, wie das
gesamte Pitztal (Ausnahme Wenns) zur Urpfarre Imst.
1358 wird die Weihe des Altares, Chores und des Friedhofs
urkundlich durch Weihbischof Pukardus von Brixen bestätigt.
Eine weitere Urkunde von 1440
berichtet über einen Ablass zur Erbauung einer neuen Kirche.
1534 erhielt Arzl einen eigenen Kaplan. 1670 wurde im
Friedhof die zweigeschossige Totenkapelle errichtet. 1750
bis 1758 wird die ursprünglich spätgotische Pfarrkirche zu
St. Albuin und St. Ingenuin barockisiert, die Weihe erfolgte
1761. 1790 lässt Kurat Schuler den überdachten Gang vom
Widum zur Kirche erbauen. 1836 wird am Turm die gotische
Spitze entfernt und durch die zwiebelförmige Kuppel ersetzt.
Bei einer Restaurierung im Jahr 1875 wurden leider barocke
Kunstwerke entfernt. Nikolaus Krabacher aus Häselgehr
schnitzt neue Altarfiguren, Alois und Josef Auer aus Arzl
bauen die Altäre.
1891 wird Arzl eine eigene Pfarrei, erster Pfarrer ist Alois
Rimml. Bald darauf wird ein Bronzegeläut angeschafft. 1908
malt Emanuel Raffeiner die Gewölbebilder und ein
Hochaltarblatt, Turm und Kirche werden neu eingedeckt. 1955
erhält die Kirche ein elektrisches Geläute. Bis August 1964
gehörte das Gebiet der heutigen Diözese Innsbruck zusammen
mit Vorarlberg zum Bistum Brixen /Südtirol. Die damals von
Emmanuel Raffeiner gemalten Fresken werden im Zuge einer
Innenrenovierung im Jahre 1973 restauriert.
2008 bekommt
die Kirche (Altarraum) ein neues Holzschindeldach.
2011
Friedhofserweiterung und Kirchplatz wird erneuert.
2016 Neuer
Pfarrsaal mit Bücherei wird gebaut.
2018
Dach der Pfarrkirche Arzl wird saniert und neu mit
Holzschindeln eingedeckt.
2021 Gesamte Innenrenovierung
der Pfarrkirche.
Glockenweihe in Arzl - 1894
Äußeres:
Die Kirche verfügt über einen gotischen, eingezogenen
polygonalen Chor, er ist einjochig mit 5/8Abschluss. Im
Süden des Gotteshauses erhebt sich der gotische Kirchturm
mit zweifach gekehlten zweibahnigen Maßwerkfenstern aus dem
15. Jahrhundert. Die geschwungenen Giebel stammen aus dem
Jahre 1836. Den Turm krönt ein Zwiebelhelm mit Laterne. Das
Langhaus weist im Kern einen gotischen Baustil auf. Die
Westfassade ist durch Pilaster in drei Teile geteilt. Das
barocke Portal ist von Pilastern und Dreieckgiebel gerahmt.
Die Fresken am Langhaus, die Kreuzwegstationen darstellen,
stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Pfarrhaus
(Ende des 18. Jahrhunderts) ist durch einen Gang mit der
Kirche verbunden.
Innenraum:
Das Gotteshaus verfügt über ein vierjochiges Langhaus und
einen einjochigen, eingezogenen Chorraum mit 5/8-Abschluss.
Das Tonnengewölbe weist Stichkappen und Pilaster auf. Die
Westempore ist zweigeschossig. Die Deckenmalereien stammen
vom Innsbrucker Künstler Emmanuel Raffeiner. Die Fresken aus
dem Jahr 1908 sind vollständig erhalten. Den Chor zieren
die Marienkrönung sowie die Heiligen Ingenuin und Albuin.
Die Malereien des Langhauses stellen die Anbetung der Könige
und die vier Propheten dar. In diesem Werk Raffeiners, das
über die übliche Nazarener-Malerei hinausgeht, zeigte sich
bereits die große dekorative Begabung des Künstlers. Den
Chorraum schmücken Tiroler Glasmalereien aus dem späten 19.
und beginnenden 20. Jahrhundert. Die östlichste Scheibe, die
in den Hochaltar einbezogen ist und Maria sowie die Heiligen
Albuin und Ingenuin darstellt, trägt die Jahreszahl 1875.
Die übrigen Glasmalereien sind mit 1908 bezeichnet. Die
Schnitzfiguren seitlich des Altares entstammen der Hand
Nikolaus Krabachers (1908), sie stellen die Heiligen Petrus
und Paulus dar. Auch die Seitenaltäre wurden in diesem Jahr
geschaffen, zu linker Hand befindet sich ein
Herz-Mariae-Altar, zu rechter Hand ein Herz-Jesu-Altar. Die
Kanzel, die ebenfalls 1908 angebracht wurde, schmücken vier
Evangelistenreliefs. Franz Reinisch baute die Orgel des
Gotteshauses (1899).
Pfarrer von Arzl ab 1642 |
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geb. |
gest. |
Anmerkung |
1642 - 1650 |
Georg Tschan |
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1650 - 1659 |
Johann Stadler |
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1659 - 1694 |
Adam Kern |
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02.07.1702 |
Kurat in Arzl,
Stifter der Kaplanei Wald, dort durch 11 Jahre
Benefizat |
1694 - 1702 |
Dominikus Pederiva |
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Kurat in Arzl |
1702 - 1715 |
Christian Bertolo |
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1715 - 1727 |
Josef Ferdinand Wallenperger
von Velenperg |
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Timmls |
1727 - 1735 |
Johann Weber |
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Serfaus |
1735 - 1736 |
Michael Wucherer |
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1736 - 1763 |
Johann Franz Betzer |
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Ließ der Pfarrkirche in Arzl vergrößern
1750-1758 |
1763 - 1794 |
Ferdinand Danner |
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1794 - 1798 |
Nikolaus Tolentin Schuler |
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Hernach Pfarrer in Zams, hat das Kloster den
barmherzigen Schwestern gestiftet |
1798 - 1807 |
Josef Föger |
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22.03.1807 |
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1807 - 1816 |
Anton Greuter |
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1817 - 1831 |
Kaspar Hirn |
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1831 - 1837 |
Bernhard Traut |
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Umbau vom gotischen
Spitzturm zum barocken Zwiebelturm 1836 |
1837 - 1850 |
Josef Mayrhofer |
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1850 - 1867 |
Martin Zoderer |
23.07.1812
in Prad im Vinschgau |
21.12.1867 |
Priesterweihe: 06.09.1835
Ab 27.09.1850 Kurat in Arzl |
1868 - 1888 |
Franz Setobe |
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Er ließ die heutigen Altäre und die Kanzel
anbringen |
1888 - 1901 |
Alois Rimml |
25.10.1835
in Zaunhof |
14.04.1901
in Arzl |
Priesterweihe: 25.07.1861
Neues Bronzegeläut-1894 |
1901 - 1913 |
Johann Evangelist Greil |
24.12.1861 |
15.10.1920 |
Flaurling |
1913 - 1926 |
Karl Sinner |
25.10.1868 |
25.11.1952
in Leiblfing |
Pfarrer in Franzensfeste
1922 Neue Glocken
Um 1916-1918
Pfarrer Arnold Stecher -
Aushilfe als Kooperator
in Arzl |
1926 - 1947 |
Anton Kirchner |
22.01.1884 |
21.03.1958
in Baumkirchen |
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1947 |
P. Benno Brennig |
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Missionär Pf. Provisor
25.05.1947-19.08.1947 |
1947 - 1956 |
Wendelin Kathrein |
21.09.1895 |
22.04.1967 |
Einbau der elektr. Läutanlage und Pfarrsaalbau |
1956 - 1992 |
Paul Kathrein |
08.10.1916 |
04.05.1998
in Zams |
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1992 - 2018 |
Otto Gleinser |
11.05.1941 |
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Pfarrer in Wenns u. Arzl
Aushilfen in Arzl:
Pater Josef Newald
Diakon Alois Klocker
Diakon Bruno Tangl
Priester Lukas Mudrak |
2018
-
2024 |
Saji Joseph Kizhakkayil |
23.08.1970
in Indien |
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Pfarrer im Seelsorgraum Vorderes Pitztal
(Arzl-Wald-Leins-Wenns) |
2024 - |
Maximilian Maria Schwarzbauer |
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Pfarrer im Seelsorgraum Vorderes Pitztal
(Arzl-Wald-Leins-Wenns) |
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*1777 - +1869 Kurat Stefan Krismer |
1850-1867 Martin Zoderer |
1888-1901 Alois Rimml |
1901-1913 Johann Ev. Greil |
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1913-1926 Karl Sinner |
Um 1915/20 Arnold Stecher Kooperator |
1926-1947 Anton Kirchner |
1947-1956 Wendelin Kathrein |
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1956-1992 Paul Kathrein |
1992-2018 Otto Gleinser |
Aushilfe: Pater Josef Newald |
Aushilfe: Diakon Alois Klocker |
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Aushilfe: Diakon Bruno Tangl |
Aushilfe: Priester Lukas Mudrak aus Polen |
2018-2024 Saji Joseph Kizhakkayil |
Ab 2024 Pater Maximilian Maria Schwarzbauer |
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