DIE FLORIAN
KAPELLE IN ARZL-RIED
ist eine sowohl
künstlerische als auch geschichtlich interessante Kapelle in ARZL-RIED, in
der seit dem Großbrand im August 1926 der Hl. Florian sehr verehrt wird.
Die Kapelle wurde um 1700 errichtet und 1744 bereits renoviert
(barockisiert). Weitere Renovierungsarbeiten folgten 1927, 1972-74 (außen)
und 1977 (innen). Die Neueindeckung mit Schindeln folgte 1990. Außen und
innen neu gemalt wurde das Kirchlein nochmals 1998.
Die Kapelle hat einen 2-jöchigen Betraum mit einer gewölbten
Stichkappentonne, einen 3/8 Schluss sowie einen eingezogenen Chorbogen.
Die an der Außenseite aufgemalten Kreuzwegstationen stammen aus der 2.
Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie werden Josef Jais d. J. zugeschrieben.
Am Hauptaltar steht in einem Doppelsäulenaufbau das Gemälde der Hl. Maria
mit dem Kind zwischen den hl. Bischöfen Ingenuin und Albuin, den
Kirchenpatronen der Pfarrkirche Arzl mit der Ansicht von Ried, flankiert
von den Märtyrern Sebastian links und Florian rechts. Die Figuren des
barocken Altares – auch Michael mit zwei Engeln – sind Meisterwerke von
Andreas Kölle und wurden um 1745 geschaffen. Auch das prachtvolle
Großkreuz vor dem Eingang sowie das Vortragkreuz werden Andreas Kölle
zugeschrieben.
Die fast lebensgroße Ölberggruppe ist eine etwas spätere, ebenfalls sehr
gute Arbeit eines noch unbekannten Oberländer Schnitzers und stammt aus
dem 18. Jahrhundert.
Seitlich im Chor sind Isidor und Notburga (Ende 18. Jhdt.)
Die reizvollen Stationsbilder sind typische Beispiele spätbarocker
bäuerlicher Malerei.
An der Rückwand der Kapelle hängen zwei größere Gemälde: Engel und Maria
um 1700.
Das Antependium mit dem hl. Georg links, Maria mit dem Kind in der Mitte
und einem Heiligen mit Dolch und Feuer rechts stammt aus dem
Kapuzinerkloster in Imst.
Auf dem Fastentuch mit einer Kreuzigungsgruppe ist die Jahrzahl „1748“ zu
erkennen. Das neue Fastentuch ist eine Kopie des alten und datiert von
1999.
Die Krippenfiguren wurden von Johann Schnegg aus Imsterberg geschnitzt.
Helene Schrott 2007 |